Die Schafe von Makri
Zum Sterben zurückgelassen
Spät in der Nacht erhielt George einen Notruf von der Polizei, dass sich wilde Schafe auf einer unbewohnten, felsigen Insel befänden. Die Tiere würden dort ohne Wasser und Futter vor sich hin vegetieren und einige bereits entkräftet von den Klippen stürzen. Ohne zu zögern, organisierte George noch am selben Abend ein Boot und machte sich am nächsten Morgen mit einem befreundeten Fischer auf den Weg zur Insel „Makri“.
Die Bilder, die sich ihnen vor Ort boten, waren entsetzlich. Die Tiere lagen zum Teil verletzt, apathisch, dehydriert und halb verhungert überall auf der Insel herum. Einige von ihnen lagen zwischen den Kadavern ihrer Artgenossen, für die leider jede Hilfe zu spät gekommen war.
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Es war schwer einzuschätzen, wo man mit der Hilfe beginnen sollte. An die meisten Tiere kommt man nicht heran – sie sind wild und kennen den Kontakt mit Menschen nicht. So verteilten die Männer zunächst den mitgebrachten Mais an zugänglichen Stellen und füllten Wasser in die wohl schon vor längerer Zeit aufgestellten und bereits ausgetrockneten Badewannen. Manche Schafe waren zum Teil so schwach, dass sie kaum in der Lage waren zu fressen.
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Noch vor Ort informierte George die zuständigen Behörden über die schlimme Situation und organisierte für die nächsten Tage ein Team von Freiwilligen.
Nach der Erstversorgung der Tiere kehrten die Männer nach Rhodos zurück. Sie nahmen die schwer verletzten Tiere mit und brachten sie in eine Klinik. Leider hatte ein Schaf so massive Verletzungen, dass es von den Tierärzten erlöst werden musste.
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Am nächsten Tag fuhr George mit dem gegründeten Helfer-Team erneut auf die Insel. Fieberhaft wurde überlegt, wie die Versorgung der Tiere in Zukunft sichergestellt werden kann. Schnell haben sich tierliebe Menschen gefunden, die nun täglich mit dem Boot zur Insel fahren, um die dort lebenden Schafe mit Futter und Wasser zu versorgen.
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Doch wie konnte es zu dieser verheerenden Situation kommen?
Der Hintergrund ist, dass es sich bei dieser speziellen Schafrasse um eine geschützte Art handelt. Ein griechischer Geschäftsmann hat von der griechischen Regierung ausgeschüttete EU-Gelder kassiert mit der Maßgabe, den Fortbestand der Rasse zu sichern. Der Mann hat die Schafe auf die Insel Makri gebracht, doch statt sich um sie zu kümmern einfach ihrem Schicksal überlassen, gegen ihn wurde unmittelbar ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Wie geht es jetzt weiter?
Die Schafe werden zunächst auf der Insel Makri bleiben und von nun an regelmäßig mit Futter und Wasser versorgt, ebenso erhalten sie medizinische Hilfe.
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